„Biodiversität“ ist ein häufig gebrauchter Begriff in Umweltschutzdebatten. Aber was bedeutet er eigentlich? Von J. Grund.

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In der heutigen Zeit wird viel über Umweltschutz gesprochen. In diesem Zusammenhang fällt oft der Begriff „Biodiversität“ und man spricht davon, daß sie sinkt. Mit „Biodiversität“ ist die Artenvielfalt in der Tier- (und Pflanzen-) welt gemeint.

Zur Illustration ein Beispiel: In einem Tal leben 100 verschiedene Arten. Wenn dort in 100 Jahren noch 50 verschiedene Arten leben, bedeutet das: die Biodiversität nimmt ab. Oder es leben dann 200 Arten dort; dann nimmt die Biodiversität zu.

Dabei bezieht sich der Begriff der Biodiversität auf die Vielfalt der Arten, nicht auf die Menge der Lebewesen.

Lebten zum Beispiel zur Zeit der 100 verschiedenen Arten 100 Mio., zur Zeit der 50 verschiedenen Arten 200 Mio. und zur Zeit der 200 verschiedenen Arten nur 50 Mio. Lebewesen im Tal, bedeutete das eben nicht, daß wegen der Anzahl der Lebewesen die Biodiversität zu- oder abnimmt.

Deshalb ist es fraglich, ob die Biodiversität als Indikator geeignete Aussagen darüber trifft, ob die Umwelt gefährdet sei oder nicht.

Außerdem lassen sich Schwankungen in der Biodiversität mit dem Fachbegriff der Evolution erklären. Die Evolutionstheorie ist als Wissenschaft anerkannt; und Wissenschaft kann sich ändern.

Denn bevor die Evolutionstheorie von Charles Darwin (1809 bis 1882) formuliert wurde, galten die Gedanken von Jean Baptiste de Lamarck (1744 bis 1829) zur Evolution als allein maßgebend.