Bereits die Historie des Gebäudekomplexes hätte Warnung genug sein müssen. Ein Theater mit ca. 1800 Sitzplätzen, welches ursprünglich für das Musical Tabaluga konzipiert war, erforderte neben Baukosten von 30 Mio. Euro noch weitere 20 Mio. Euro für eine Folgenutzung. Der frühzeitige Rückzug des Tabaluga-Projekts war Indiz genug, dass der Wirtschaftsstandort Oberhausen nicht dauerhaft das Potenzial für erfolgreiche Produktionen hergab. In der Folge wechselten und scheiterten weitere Versuche einer längerfristigen Etablierung weiterer Musicals.

Wenn einem Investitionsvolumen in der Größenordnung von ca. 50. Mio Euro 1800 Sitzplätze gegenüberstehen, lastet auf jedem von diesen, rein rechnerisch eine Investitionssumme von 27000 Euro, die über Eintrittsgelder zuzüglich der laufenden fixen und variablen Kosten zu erwirtschaften wären.

Die Recherchen der AfD Oberhausen ergaben für das aktuelle Musical “Tanz der Vampire“ Kartenpreise im Bereich von ca. 60 Euro. Ohne hier ein Preis-Leistungsverhältnis, inbesondere in Bezug auf den künstlerischen Wert zu betrachten, stellen wir fest, dass ein solcher Besuch für Oberhausener Familien schon ein sehr kostspieliges Freizeitvergnügen darstellt. Dem Betreiber “Stage Entertainment“ wirft die AfD somit ein Versagen in den Bereichen Standort- und Potenzialanalyse vor. Für ein strukturelles Problem innerhalb dieses Unternehmens sind als starke Indizien auch ähnliche Schwierigkeiten an anderen Spielstätten zu benennen. Das Unternehmen kann durch die vollständige Übernahme durch das amerikanische Medienunternehmen “Advance Publications, Inc.“ im Jahr 2018 als nicht mehr wirtschaftlich eigenständig eingeordnet werden, so dass die Chancen für ein Sanierungskonzept von vornherein schlecht waren, da die eigentlichen Entscheider mutmaßlich einer eigenen unternehmerischen Handlungskultur folgen.

Die AfD-Oberhausen bedauert ein Scheitern der Rettungsversuche des Betriebsrates für die Mitarbeiter, warnt aber gleichzeitig vor dem Gedanken, dass diese Spielstätte über staatliche Subventionen zu retten wäre.

Oberhausen, den 17. 2. 2020

Für den Vorstand des AfD-Kreisverbandes Oberhausen

Wolfgang Kempkes (Pressereferent)