Vor 20 Jahren als Hoffnungsträger für desillusionierte Sozialdemokraten gestartet, versinken die LINKEN immer mehr im Dunstkreis des politischen Nirgendwo. Im Bundestag sitzen sie nur, weil es an genau drei Orten in ganz Deutschland genug Verirrte gibt, die einen passenden Direktkandidaten für den Bundestag gefunden haben. Von E. Noldus.

Der Text als pdf-Datei: 20220307b_LINKE-Demos

In Oberhausen ist im Laufe der Jahre ebenfalls eine Abwärtsspirale in Gang gekommen, die den Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit immer deutlicher zutage treten läßt. Die strikte Fassung des Urheberrechts erlaubt uns leider keine direkte Gegenüberstellung.

In einem Facebook-Eintrag vom 26. Februar berichtete die Linke Liste auf ihrer Facebookseite über ihre am gleichen Tage abgehaltene Veranstaltung:

„Heute haben wir gemeinsam mit den tamilischen Genoss*innen #MenschenrechtefürTamilEelam gefordert.Der bundesweite Aktionstag war hier vor Ort sehr erfolgreich. Viele Menschen in der Marktstraße blieben stehen und waren sehr interessiert.“

1948 wurde Ceylon (Sri Lanka), vormals Bestandteil von Britisch-Indien, unabhängig und erlebte als Folge der Dekolonialisierung Nationalitätenkämpfe, die schließlich in einen bis in die frühen 2000er Jahre andauernden Bürgerkrieg mündeten. Die Tamilen, etwa 15 Prozent der Gesamtbevölkerung Sri Lankas, führen einen zähen politischen Kampf um Gleichberechtigung bzw. Autonomie innerhalb des bestehenden Staates oder streben langfristig nach Unabhängigkeit.

Die nebenstehende Aufnahme entstand 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn:

Deutlich sind die vielen Menschen zu sehen; nämlich die Standbetreiber und Mitarbeiter des Ordnungsdienstes.

Etwas später kamen dann weitere LINKE-Mitglieder und mit ihnen Tamilen, die bei ihrem Eintreten für ihre gerechten Belange wahrscheinlich nicht genau wissen, von wem sie aus eigennützigen Motiven vorgeführt werden.

Entsprechend photographiert, kann man dann die „vielen Menschen“ auch „objektiv“ nachweisen…

Ein weiteres Beispiel bietet die laut Eigenwerbung „Kundgebung“ am 3. März um 18 Uhr auf dem Friedensplatz. Auf der Internetseite der LINKEN findet man dazu ein Banner mit der Aufschrift

Die Waffen nieder – Nein zum Krieg!

Der Slogan „Die Waffen nieder!“ ist der Titel einer Veröffentlichung Bertha von Suttners aus dem Jahre 1889. Genauso „modern“ ist das ganze politische Koordinatensystem der LINKEN, welches seine Bezugspunkte aus den linken Grabenkämpfen der 1920er Jahre entlehnt. Die Vorsitzende Janine Wissler beispielsweise hat sich lediglich aus opportunistischen Gründen, als sie sich nämlich um den Bundesvorsitz der LINKEN bewarb, aus dem in der Selbstwahrnehmung offen trotzkistischen Spektrum zurückgezogen. Trotzki ist schon lange tot.. Und nicht zufällig ist die einzige politische Persönlichkeit der LINKEN, die man uneingeschränkt als intelligent bezeichnen kann, Sahra Wagenknecht, innerparteilich äußerst umstritten und mit einem im September 2021 schlußendlich abgeschmetterten Parteiausschlußverfahren überzogen worden.

Wieviele Leute die LINKE außerhalb ihrer Kreise erreicht, zeigt eine Photographie vom 3. März ungefähr 20 Minuten vor dem offiziellen Beginn:

Gähnende Leere, auf dem sich ein paar Leute verlieren. Noch fehlen die herangekarrten Jubelperser, die dann auf der Facebook-Seite die Staffage für die Selbstbeweihräucherung stellen.

Der sachkundige Bürger Lion Rudi (Umweltausschuß), der auf Listenplatz 4 den Einzug in den Stadtrat verpaßte, präsentierte sich als Hobby-Poet hinter einem Banner mit der Aufschrift

„Jeder Imperialist ist Mist“.

Wir bedauern, daß er nicht auf Listenplatz 3 gesetzt war, denn er hätte sicherlich das intellektuelle Niveau der LINKEN-Fraktion gehoben.