Was machen Taxifahrer, wenn sie zur Toilette müssen? Von den selbsternannten Demokraten interessiert sich niemand dafür. Von E. Noldus.
Der Text als pdf-Datei: 20250922b_Taxifahrer_Toiletten
Die „sozialen“ Bezirksvertreter von Alt-Oberhausen.
Zum 1. 12. 2021 hatten die AfD-Bezirksvertreter von Alt-Oberhausen den Antrag A/17/1378-01 „Errichtung einer WC-Anlage für Taxifahrer an der Taxi-Zentrale Oberhausen (Bahnhofsvorplatz)“ als Prüfauftrag an die Verwaltung eingebracht. Begründung:
„Die öffentliche Toilettenanlage im Hauptbahnhof Oberhausen sind in der Zeit von 22 Uhr abends bis um 6 Uhr morgens geschlossen. Es ist für Taxifahrer nicht möglich, die in unmittelbarer Nähe befindlichen Toiletten der STOAG zu benutzen.
Geringverdiener sollten nicht täglich in die Situation geraten, während ihrer Arbeitszeit für dieses Bedürfnis zu bezahlen oder weite Strecken abfahren zu müssen.
Als Standort bietet sich der ehemalige Döner-Imbiß am Haupteingang des Hauptbahnhofes an, da diese Örtlichkeit über die notwendigen Anschlüsse verfügt.“
Dieser Antrag wurde von den Vertretern der Altparteien in der Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen am 1. 12. 2021 ohne jede Wortmeldung abgelehnt.
Dagegen stimmten Dominik Stenkamp (Bezirksbürgermeister, CDU), Herr Nunzio Giovanni Cavallo (CDU), Frau Renate Glombitza (CDU), Herr Detlef Peters (CDU), Herr Ralf Bohnes (stellv. Bezirksbürgermeister, SPD), Frau Christiane Gerster-Schmidt (SPD), Frau Jutta Kluß (SPD), Frau Maren Krauße (SPD), Herr Tim Heinzen (stellv. Bezirksbürgermeister, GRÜNE), Frau Stefanie Schadt (GRÜNE), Frau Margarete Therese Dresen (GRÜNE) und Herr René Bargatzky (FDP).
Inzwischen haben sich die Verhältnisse geändert. So ist die Toilettenanlage am Hauptbahnhof nur noch bis 21 Uhr geöffnet und in dem kleinen Häuschen befindet sich ein „HBB Store“. Nicht geändert haben sich die Bedürfnisse.
Wer denkt an die Taxifahrer?
Es handelte sich bei dem genannten Antrag wohlgemerkt um einen Prüfauftrag; es sollte also nur die Möglichkeit eines Toilettenhäuschens geprüft werden, um danach eine endgültige Entscheidung zu treffen. Diejenigen, die für ihr Geld arbeiten, verdienen nach Ansicht der selbsternannten „Demokraten“ noch nicht einmal die Prüfung eines Sachverhaltes!
Die Folgen.
Aus den beigefügten Bildern, die Aufnahmen stammen vom 12. September, ist ersichtlich, daß Menschen ihr Bedürfnis hinter dem Bahnhofsgebäude – gegenüber der Paketpost-Zufahrt – verrichten. Wir wollen nicht behaupten, daß es Taxifahrer sind, die gewissermaßen unter Druck stehend zu „Wildpinklern“ werden.
Aber es sollte für die Stadt doch beschämend sein, wenn ein Reisender am Haupteingang rechts herausgeht und dann am Gebäudeende getrocknete Fäkalien und Spuren von Urin sieht (siehe Bilder).
Neue Abfalleimer – neue Probleme.
Ein weiteres Problem ist am 12. September ebenfalls gegenüber dem Verfasser dieser Zeilen angesprochen worden. Am Taxistand ist ein neuer Abfalleimer angebracht worden, der gegenüber dem Vorgängermodell über einen verkleinerten Einwurfschlitz verfügt. Die Taxifahrer berichten übereinstimmend, daß sog. Flaschensammler Schwierigkeiten haben, den Abfalleimer auf Pfandgut zu „untersuchen“. Daher ziehen sie einen Teil des Abfalls heraus, um an das tiefer liegende Pfandgut zu gelangen. Dieser Abfall fliegt dann natürlich durch die Gegend und hinterläßt einen schlechten Eindruck.
Aus der Sicht der Taxifahrer bieten sich folgende Lösungen an: Erstens die Anbringung des Vorgängermodells an dieser Stelle, denn dieses spezielle Problem ist erst mit dem neuen Modell aufgekommen. Oder gibt es eine neue EU-Norm, die dieser einfachen Lösung entgegensteht?
Oder man befestigt neben dem Abfallbehälter einen Kasten, in dem man die Flaschen abstellen kann, so daß die Flaschensammler nicht mehr im Abfallbehälter wühlen müssen.
Aktuell – am 20. September – schrieb WAZ-Redakteur Szymaniak aus Anlaß des Kommunalwahlergebnisses „Bitte endlich um die Bürger kümmern! Jetzt aber wirklich.“
Wir sind mal gespannt, ob sich wirklich jemand kümmert.
Anlagen:
Bild 1: Zur richtigen Einordnung der Detailansichten mit Blickrichtung auf den Haupteingang des Bahnhofes: Die linke Gebäudekante (Aufnahmen vom 12. 9. 2025).
Bild 2: Geht man in den Zwischenraum zwischen Parkplatz und Seiteneingang hinein, erkennt man an der ersten Gebäudekante Spuren von Urin an der Wand und getrocknete Fäkalien auf dem Boden.
Bild 3: Geht man weiter geradeaus und dann links in einen kleinen Durchgang, muß man vorsichtig sein, wo man hintritt. Fäkalien und Müll wechseln sich ab. Super sauber Oberhausen sollte eigentlich anders aussehen.
Bild 4: Diese neuen Abfallbehälter verursachen nach Meinung der Taxifahrer ein Problem: Um den Behälter auf verwertbares Leergut zu prüfen, ziehen Flaschensammler einen Teil des Abfalls heraus. Die Lösung: Entweder die Anbringung des Vorgängermodells oder ein zusätzlicher Behälter nur für Flaschen bzw. Pfandgut.