Döner für 3,50; geht das überhaupt? Die Antwort ist: Ja, es geht, aber wie? Von J. Grund.
Der Text als pdf-Datei: 20251031b_Doener_Subvention
Zunächst einmal kann der Staat den Preis festlegen. Sprich, der Staat kann sagen, ein Döner kostet 3,50 €. Aber wie genau soll das ablaufen? Dafür gibt es zwei mögliche Wege.
Erstens, der Staat legt den Preis von einem Döner auf 3,50 € fest, und sonst nichts. Das bedeutet, daß die meisten Döner-Läden pleite gehen, weil diese mit dem verordneten Döner-Preis von 3,50 € wirtschaftlich nicht über die Runden kommen.
Sagen wir mal, das träfe für 90% zu. Also würde ein Döner-Preis für 3,50 € 90% aller Döner-Läden vernichten. Bedeutet das nun, daß wir dann keinen Döner mehr bekommen?
Nein, denn 10% der Döner-Läden blieben. Diese 10 % würden also eine Nische finden, in der ein Betrieb mit dem Preis eines Döners von 3,50 € einen Gewinn erwirtschaften könnte. Dieses könnte gehen, indem ein Betrieb die Kosten für die Erzeugung so stark senkt, daß er mit 3,50 € für einen Döner wirtschaftlich überleben könnte.
Oder zweitens, der Staat setzt den Preis von 3,50 € pro Döner fest; und damit nicht 90% aller Döner-Läden verschwinden, hilft der Staat den Döner-Läden direkt. Diese Hilfe kennt man allgemein unter dem Begriff „Subventionen“.
Was nun sind Subventionen? Steuern – Subventionen sind Steuern!
Rechnen wir das mal durch. Nehmen wir einmal an, Sie essen zwei bis drei Döner die Woche. Das heißt also, Sie geben etwa 50 € im Monat für Döner aus. Allerdings ist diese Annahme falsch.
Denn man nimmt ja Ihnen und allen anderen Geld weg; allen nämlich, welche Steuern zahlen. Und diese Steuern gibt der Staat den Döner-Läden, damit diese mit 3,50 € pro Döner eben nicht pleite gehen.
Rechnen wir einmal und nennen das Ganze „Döner-Steuer“ in Höhe von 50 € monatlich. Dann heißt das also, daß Sie nicht 50 €, sondern tatsächlich 100 € monatlich für Ihre zwei bis drei Döner pro Woche zahlen. Einerseits zahlen Sie also 50 € direkt und 50 € an Steuern, damit die Döner-Läden es sich überhaupt wirtschaftlich leisten können, Döner für 3,50 € zu produzieren. Das Entscheidende ist, die zweiten 50 € – die Döner-Steuer – zahlen Sie unabhängig davon, ob und wie viele Döner Sie essen.