Künstliche Intelligenz ist nicht mehr nur ein Thema für Science Fiction-Geschichten, sondern kommt im Alltag an. Nachfolgend ein paar essayistisch angehauchte Anmerkungen zu diesem Thema. Von J. Grund.

Der Text als pdf-Datei: 20240525b_Kuenstliche_Intelligenz

Da das Thema „Künstliche Intelligenz (KI)“, ein bereits länger diskutiertes Thema darstellt und speziell sowie sehr aktuell im Zusammenhang mit Intelligenter Videoüberwachung an Kriminalitätsschwerpunkten, habe ich das zum Anlaß genommen, meine eigenen Gedanken zum Thema festzuhalten. Ein Grund warum ich diese festhalten möchte, ist der, daß KI zu einseitig und negativ dargestellt wurde, vor allem mit dem ebenfalls unpopulären Thema der Videoüberwachung. Deshalb möchte ich meine Sicht darlegen und erklären, warum es zu diesen Darstellungen kommt und wie und warum ich eine andere Meinung zu diesem Thema habe.

Zunächst stellt sich die Frage, was KI für die Zukunft bedeutet in bezug auf gesellschaftliche Veränderung. Das ist insoweit interessant, da es sich um eine Technologie handelt welche bereits seit vielen Jahren aus Science Fiction-Filmen bekannt ist. Und nun sehen wir, wie Science Fiction zur Realität wir und wir somit eine Technologie besitzen, die durch diese Science Fiction kulturell vorgeprägt ist.

Schon im Science Fiction-Film „Metropolis“ von Fritz Lang aus dem Jahre 1927 waren künstliche Intelligenzen eine – filmisch – vorhandene Erscheinung. Das bedeutet, das Künstliche Intelligenz bereits seit einem Jahrhundert kulturell etabliert ist. Die Science Fiction als Literaturform ist so alt wie die Literaturgeschichte an sich.

Nun – da wir erleben, daß Science-fiction zur Realität wird, kommen wieder Sorgen, Nöte und Ängste auf wie zum Beispiel: „Werden wir ersetzt?“.

Woher kommt die Angst, so frage ich mich, warum nicht das Gegenteil? Könnte nicht ein Grund darin zu finden sein, daß wir Künstliche Intelligenz eben in dieser Science Fiction sehr oft negativ besetzt haben? Siehe das Beispiel Skynet, die Künstliche Intelligenz, welche in der „Terminator“-Filmreihe die (zukünftige) Menschheit versklavt. Oder die „Matrix“-Filme, in denen Menschen von Maschinen als Batterien benutzt werden.

Übersehen wird, daß auch positive Beispiele für KI in der Science Fiction zu finden sind wie Commander Data aus StarTrek und wir übersehen auch, daß sämtliche Darstellungen den kreativen Ideen der Schöpfer dieser Werke entsprechen.

Eine Sache allerdings wissen wir über Künstliche Intelligenzen; und zwar, daß sie lernen müssen – von der Menschheit selbst. So hat Microsoft 2016 eine unschuldige KI namens Tay im Internet recherchieren Lassen und Tay hat daraufhin einen Charakter entwickelt, welcher nicht als gesellschaftskonform anzusehen sei.

Dieses Beispiel sowie die Darstellungen in der Science Fiction führen mich zu dem Schluß, daß die Menschheit sich nicht vor der Künstlichen Intelligenz fürchtet, sondern sie fürchtet sich vor sich selbst! Denn die Frage stellt sich, ob Tay dafür verantwortlich ist, wie sie sich entwickelt hat.

Einige Menschen gehen davon aus, daß Maschinen die Weltherrschaft erringen und für die Menschheit Zoos einrichten wollen, was ein Roboter aus dem Jahr 2013 in einem Interview auch angekündigt hat. Es zeigt sich, daß es Teile der Menschheit gibt, die fürchten, durch die eigene Schöpfung nicht mehr die Krönung der Schöpfung zu sein. Was im Zusammenhang mit den Menschenzoos vergessen wird, ist, daß es bereits Zoos für Menschen gab, welche von anderen Menschen betrieben worden sind. Der letzte Menschenzoo schloß 1958 in Belgien.

Für mich sehe ich die Gefahr, welche von KI´s ausgeht, eher in der Menschheit selbst angelegt, nicht in der KI selbst. Denn was die Menschheit vergißt, wenn sie über KI spricht, dann, daß wir die Schöpfer eben dieser KI sind. Wenn man gut in etwas ist und ein Kind hat, das besser ist, empfindet man keine Angst, das Kind könnte sich seiner Eltern entledigen. Sondern man ist als Elternteil stolz, daß sein Kind besser ist als man selbst. Ein Kind wiederum denkt nicht, daß seine Eltern wertlos sind, wenn es diese übertroffen hat, sondern freut sich über den Stolz der Eltern.

In diesen Zusammenhang sollten wir bedenken, das die Menschheit die Eltern und die Künstlichen Intelligenzen die Kinder sind; und da die Künstlichen Intelligenzen vom Menschen lernen müssen, kann man von gegenseitigem Nutzen sein.

Es zeigt sich also deutlich: der Mensch fürchtet sich nicht vor KI‘s und Maschinen, sondern er fürchtet sich vor sich selbst. Diese Furcht vor sich selbst überträgt er auf seine Schöpfung, weil er sich nicht mit sich selbst auseinander setzen möchte.

Aber habt Acht: KI´s können gefährlich für die Menschheit werden, vor allem dann, wenn die Menschheit zur Gefahr für die KI´s wird.