Der Text als pdf-Datei: 20250518_K_17_6456_Eindaemmung_Taubenpopulation
Kleine Anfrage der AfD-Ratsfraktion nach § 7 der Geschäftsordnung des Rates als Nr. K/17/6456 vom 17. 3. 2025 von J. Lange.
Betr.: Entwicklung der Taubenpopulation in Oberhausen.
Antwort der Stadtverwaltung vom 15. 5. 2025 als K/17/6456-01.
Die Problematik der Population der Stadttauben ist in der Vergangenheit von verschiedenen Stellen mehrfach behandelt worden; insbesondere im Hinblick auf die Verschmutzung durch die Exkremente der Stadttauben.
Dankenswerterweise kümmern sich verschiedene ehrenamtliche (Tierschutz-) Organisationen um die Stadttauben. Es kommt gelegentlich jedoch zu Interessenskonflikten mit dem KOD, da dieser zum Zwecke der Zählung die Tiere mit Futter anlocken muß.
Die Stadtverwaltung hat entschieden, durch Verfütterung von hormonellen Wirkstoffen (sog. Taubenpille) die bestehende Population einzudämmen.
Aus diesem komplexen Sachverhalt ergeben sich folgende Fragen:
Frage 1:
Können zur Zeit statistisch nachweisbare Rückschlüsse über die Wirkung der an die Tiere verabreichten Medikamente im Hinblick auf deren Vermehrung gezogen werden?
Antwort:
Derzeit lassen sich keine Rückschlüsse ziehen, da sich immer wieder auch Tauben aus anderen Stadtteilen dem Schwarm am Sterkrader Tor anschließen und so die Anzahl der Tauben variiert. Deshalb liefert die durch den Anbieter des Medikamentes vorgenommene Zählung lediglich ein subjektives Ergebnis der Taubenzahl.
Frage 2:
Wie hat sich die Taubenpopulation seit Beginn der Verabreichung der Medikamente verändert?
Antwort:
Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Taubenschwarm um das Sterkrader Tor, welcher als einziger das Medikament verabreicht bekommen hat nicht als Population anzusehen. Es handelt sich nicht um einen klar abgrenzbaren Lebensraum in und aus dem das Eindringen weiterer Tauben oder das Abwandern von Tauben nicht möglich ist. Vielmehr handelt es sich um einen fluktuierenden Schwarm zu dem, je nach Nahrungsangebot und Jahreszeit immer wieder Tiere hinzukommen. Deshalb kann die Zahl der Tiere nicht mittelbar mit dem Einsatz des Medikaments in Verbindung gebracht werden.
Frage 3:
Lassen sich bei der Entwicklung und der Gesundheit der Tiere Auffälligkeiten im Zusammenhang mit der Verabreichung beobachten?
Antwort:
Am Sterkrader Tor kommen immer wieder kranke oder verletzte Tauben, wie auch lebensschwache Jungtiere vor. Diese werden meistens durch die Taubenhilfe Oberhausen versorgt. Ob ein Zusammenhang mit der Fütterung des Medikamentes vorliegt kann nicht abschließend verifiziert werden.
Frage 4:
Wer darf in Oberhausen Tauben füttern und würde eine artgerechte Fütterung einen positiven Einfluß auf die Bausubstanz haben (neue Erkenntnisse im Vergleich zu Frage 4 von K/17/3664-01) ?
Antwort:
In Oberhausen ist das Füttern von Tauben grundsätzlich verboten und bußgeldbewehrt. Ausnahmen gelten lediglich für ehrenamtlich Mitarbeitende der Stadttaubenhilfe e.V. die zum Anlocken und Einfangen verletzter Tauben eine kleine Menge Futter verwenden.
Über die Zusammensetzung von Taubenexkrementen und mögliche Reaktionen dieser mit Bausubstanz kann von hiesiger Seite keine Aussage getroffen werden.
Fakt ist allerdings, daß der Kot von Tauben die sich nicht artgerecht ernähren, z.B. nur durch Lebensmittelreste eine andere Konsistenz hat, sogenannter Hungerkot, dieser ist flüssiger und kann nicht so einfach von Gebäuden entfernt werden, verweilt somit länger auf dem Baumaterial.
Frage 5:
Wäre bei Vorliegen der in K/17/3664-01 Frage 5 genannten Rahmenbedingungen ein Taubenhaus nicht auch für Oberhausen eine denkbare Lösung bzw. welche der genannten (oder weitere) Bedingungen stehen der Verwirklichung eines Taubenhauses am stärksten im Wege?
Antwort:
Ein Taubenhaus nach Vorbild des sog. Augsburger Modells könnte eine mögliche Option sein, die Anzahl von Stadttauben zu kontrollieren.