AfD-Pressereferent Kempkes macht sich angesichts der um sich greifenden Verrohung des politischen Stils so seine Gedanken – aus aktuellem Anlaβ.
„Gesindel“ – ein Begriff, der zur Zeit medial intensiv zitiert und dementsprechend debattiert wird.
Was genau ist eigentlich “Gesindel“?
Der Duden definiert folgendermaßen:
„Gruppe von Menschen, die als minderwertig betrachtet und daher verachtet, abgelehnt wird.“
Also, zunächst einmal scheint es sich somit nicht um Einzelschicksale zu handeln, das “Phänomen“ betrifft mutmaßlich größere Kreise (Gruppe = >2). Dass es sich um Menschen handelt (“höhere Säugetiere aus der Ordnung der Primaten“), wird ihnen immerhin noch zugesprochen, auch wenn sie durch jene, welche laut Definition ihresgleichen sind, in eine Art Rangfolge einsortiert werden.
Menschen bewerten also Menschen! Diese Abstufung, deren Begründung sich höchstwahrscheinlich nicht auf anatomische Unterschiede bezieht, wird also über Wertesysteme erfolgen, welche Menschen für Menschen definieren. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Frage, wer sich die Deutungshoheit über die Einordnung von Menschen anmaßt, oder wer wen zu solchen Entscheidungen legitimiert? Wertesysteme unterliegen Veränderungen. Wer also gestern noch nicht “Gesindel“ war, kann es morgen schon sein. So leicht ein Abstieg vom vollwertigen Menschen zum “Gesindel“ zu sein scheint, verbleibt die folgerichtige Fragestellung: Kann aus “Gesindel“ wieder ein “vollwertiger Mensch“ werden?
Ja, meinen Gedanken mag der intellektuelle Tiefgang fehlen, aber es gibt Erschreckenderes in dieser “Gesindel-Debatte“!
Wolfgang Kempkes (15. 2. 2020)