Wie soll man mit dem Zwiespalt zwischen medizinischen Notwendigkeiten für den Einzelnen und den volkswirtschaftlichen Auswirkungen für die Gemeinschaft umgehen? Der nachfolgende kleine Artikel vom 29. April versucht eine allgemeine Antwort.
Um zu verhindern, dass zu viele Menschen gleichzeitig an Covid-19 erkranken und dadurch die Krankenhäuser überlastet werden, galten bisher in NRW strenge Maßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen beziehungsweise ein Kontaktverbot.
Diese Maßnahmen wurden jetzt von der Landesregierung gelockert; auch wegen der massiven Auswirkungen auf die Wirtschaft.
Ich halte diese Lockerungen für falsch, da die Epidemie noch relativ frisch ist und es noch viele Ansteckungsfälle geben wird.
Hier müssen Mensch und Gesundheit Vorrang haben vor wirtschaftlichen Interessen.
Eine Herdenimmunität darf es hier nicht geben, da viele ältere und kranke Mitbürger dem Virus zum Opfer fallen würden, beziehungsweise diese auf unbestimmte Zeit in die Isolation bringen würde.
Auch sind schon einige jüngere Menschen ohne Vorerkrankungen gestorben.
Covid-19 ist daher alles andere als eine normale Influenza, da sie weitaus ansteckender ist und der Krankheitsverlauf weitaus schwerwiegender verläuft.
Covid-19 hat eine längere Inkubationszeit als die gewöhnliche Influenza; es kann also sein, dass der Betroffene erst nach 14 Tagen erste Symptome zeigt, aber bis dahin schon den Virus weitergegeben hat.
Bei der Influenza dauert die Inkubationszeit lediglich 2 bis 3 Tage.
Der Covid-19-Virus ist selbst den Virologen eine unbekannte Größe und die Entwicklung eines Impfstoffes ist leider noch nicht in Sicht.
Massentests und die damit verbundene Isolation von Kranken wären eine Möglichkeit. Da aber die Laborkapazitäten und Teststäbchen nicht ausreichen, sollten wir Vernunft walten lassen und zuhause bleiben.
Dass unsere Krankenhäuser im Moment sich über sinkende Fallzahlen freuen dürfen, liegt auch an der Vorsicht und dem klugen Handeln von Bürgern und Politik.
Jetzt nach den Lockerungen wird es sich aber zeigen, ob wir auf einem guten Weg sind oder wieder zurückgeworfen werden.
Bleiben Sie gesund und wenn möglich bleiben Sie zuhause und lassen Sie sich nicht von Falschmeldungen beunruhigen.
Das Robert-Koch-Institut ist hier eine gute Quelle um sich seriös zu informieren.
J. Lange