Anläßlich der Pressemitteilung des Kreisverbandes über die Abschaltung der „Wasserspiele“ (öffentliche Brunnenanlagen) Oberhausens haben wir erneut erlebt, wie die journalistische Sorgfaltspflicht in Bezug auf AfD-Pressemitteilungen gehandhabt wird.
Bei intensiver Recherche hätte der Beitrag eine andere Würdigung gefunden, wenn der journalistische Handlungsauftrag korrekt umgesetzt worden wäre. Die WAZ-Lokalredaktion gibt sich mit einer Auskunft der Stadtpressestelle zufrieden, ohne diese kritisch zu hinterfragen. Eine einfache Recherche zum Thema hätte die Redaktion zu der offiziellen veröffentlichten Einschätzung der Bundesregierung geführt und die Unterschiede zur Haltung der Stadt Oberhausen erkannt.
Weiterhin wäre aufgefallen, dass die Stadt Oberhausen Corona-Gefährdung als Begründung für diese “verordnete Dürre“ benennt, deren Umsetzung dann aber eben nicht konsequent angeht.
Denn das Wasserspiel im Bereich Mülheimer Straße/Marktstraße ist in Betrieb (siehe Photo)!
Die logische journalistische Schlussfolgerung wäre gewesen, die Frage zu stellen, ob die Corona-Situation der einzige Grund für die Ausfälle der Wasseranlagen darstellt!?
Als Fazit schätzt der AfD-Kreisverband Oberhausen den Umgang der WAZ-Lokalredaktion mit der Pressemitteilung des Kreisverbandes und deren redaktionelle Bearbeitung als journalistische Leistung am Rande des Totalausfalls ein.
Oberhausen, den 30. 7. 2020
E. Noldus (nach einer Mitteilung von W. Kempkens).
Hinweis: Die Zuschrift an die Lokalredaktion enthielt neben dem veröffentlichten Artikel auch einen Link zur Stellungnahme der Bundesregierung zum Thema Wasser und Corona-Situation:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/baden-trotz-corona-1764910
In eigener Sache: Als Antwort auf diesen Artikel erreichte uns eine Stellungnahme des Chefredakteurs der WAZ-Lokalredaktion Oberhausen, Peter Szymaniak.
Herr Szymaniak bedankte sich für den Hinweis, dass im Phoenix-Brunnen noch Wasser lief und nannte als Grund dafür einen technischen Defekt (laut Stadtverwaltung).
Ansonsten sei ihm die Bewertung der WAZ-Berichterstattung als „journalistische Leistung am Rande des Totalausfalls“ unverständlich: „Natürlich recherchieren wir bei der Stadt als Verantwortliche für die Brunnen (genauer: die OGM ist zuständig) nach, warum diese trocken gelegt sind. Wir gehen in der Regel weder bei der Stadt noch bei Parteien oder Verbänden davon aus, dass wir vorsätzlich belogen werden. Es sei denn, wir hätten Hinweise darauf oder die Argumentation wäre völlig unplausibel.“
Wir wollen an dieser Stelle einmal darauf hinweisen, daß der Kreisverband keinerlei Gelegenheit gehabt hat, sich zu halbwahren Behauptungen in der WAZ-Berichterstattung u. a. in bezug auf die Facebook-Seite zu äußern. Wir als Kreisverband haben jedenfalls keinerlei Probleme damit, eine Gegenmeinung zu veröffentlichen, weil damit dem Leser es überlassen bleibt, sich ein eigenes Urteil zu bilden. (E.N.)