„Revierflitzer“ hört sich gut an, aber dahinter steckt eine subventionierte Lohndrückerei, welche die durch die Corona-Krise bereits besonders stark betroffenen Kleinunternehmer im Taxigewerbe ins Jobcenter treiben wird. Warum der AfD-Kreisverband das Stoag-Konzept „Revierflitzer“ ablehnt, ist hier zu lesen (E.N.)Die Stoag erzeugt mit diesem Fahrangebot eine fast parallele Angebotsstruktur im Bereich Individualbeförderung, mit der die Oberhausener Taxi-Unternehmen nicht konkurrieren können. Denn der Wettbewerb ist ungleich. Selbstverständlich kommt dieses Angebot bei den Fahrgästen gut an, denn wer für einen quersubventionierten Dumpingpreis von 9,70 € eine Luftlinie von 14 km fahren kann, ist natürlich begeistert. Die Rabattstaffel drückt diesen Preis pro Person noch weiter, indem sie die vierte und fünfte Person sogar kostenlos mitfahren lässt. Selbstverständlich wird hier keine Kostendeckung erzielt und jene, die in der Sozialpolitik eine gerechte Bezahlung von Arbeitsleistung einfordern, sollten sich die Situation des Oberhausener Taxigewerbes einmal genauer anschauen. Bei Fixkosten von ca. 3000 € pro Wagen im Monat kann eine Personenbeförderung für die Kampfpreise der Stoag-Flitzer nicht erfolgen.
Corona-bedingt gingen die Umsätze der Unternehmen drastisch zurück. Viele Kleinunternehmer versuchen dieser Entwicklung durch lange Schichtzeiten zu begegnen, mit Konsequenzen für die Gesundheit und das soziale Leben dieser Fahrer. Aber selbst das gleicht die Mindereinnahmen nicht aus. Während der Fahrgast nur den Fahrer sieht, hängen an den gefährdeten Arbeitsplätzen dieser Unternehmen auch noch weitere im Hintergrund. Funker, Fahrzeugpfleger, Werkstätten und Ausstatter geraten somit auch in den Sog dieser Krise, die durch das Stoag-Angebot noch befeuert wird.
Der Einwand, daß beide Angebote nicht vergleichbar sind, findet nur eine schwache Begründung. Der Unterschied zwischen einem Revierflitzer und einem Taxi liegt in einem virtuellem Haltestellensystem, einer Art Linienverkehr, der auch Umwege und das Zusteigen anderer Fahrgäste ermöglicht. Die Haltestellen sind eng strukturiert und schon allein aus ökonomischen Gründen werden sich Umwegfahrten in Grenzen halten. Die AfD Oberhausen sieht deshalb hier keine gravierende Abweichung im Konkurrenzangebot zum Taxi.
Auch zu einem weiteren vermeintlichen Pluspunkt der Revierflitzer nehmen wir gerne Stellung: Das „kultige London-Taxi-Design“. Unsere Taxi-Unternehmen legen großen Wert auf ihre Fahrzeugpflege. Wenn aber der Gesetzgeber die Gestaltung und Ausstattung der Taxen reglementiert, beispielsweise durch Farbvorgaben (hellelfenbein), sind der Kreativität hier enge Grenzen gesetzt.
Im somit ungleichen Wettbewerb zwischen beiden Bewerbern bahnen sich erste Fahrzeugabmeldungen und Insolvenzen in der Oberhausener Taxi-Branche an. Die Dumpingpreise der Stoag von heute erzeugen die arbeitslosen Taxifahrer von morgen. Die AfD lehnt solche unfairen Wettbewerbsbedingungen auch aus sozialen Gründen ab!
Oberhausen, den 30. 1. 2021
Für den AfD-Kreisverband Oberhausen
Wolfgang Kempkes (Pressereferent)