An den Rändern des politischen Spektrums wird Politik offenbar immer mehr zum Therapieersatz einer neurotischen Klientel, die um ihr inneres Gleichgewicht ringt. Inhalte bleiben auf der Strecke – was zählt, ist der Klamauk. (E. Noldus)
Schon mal was vom „Dritten Weg“ gehört? Nein? Macht nichts. Es handelt sich um eine obskure Sekte, die schon in ihrem Namen Reminiszenzen an Adolf dem Ersten seligen Angedenkens wachruft. Mit politisch tragfähigen Inhalten ist sie bisher nicht in Erscheinung getreten. Bekannter wurde sie jetzt mit Plakaten in ihrer – grünen – Parteifarbe, auf denen steht: „Hängt die Grünen!“. Darunter in kleiner Schrift: „Macht unsere nationalrevolutionäre Bewegung durch Plakatwerbung in unseren Parteifarben in Stadt und Land bekannt. Wählt deutsch!
Gerade heute erschien eine Zeitungsmeldung, wonach das Oberverwaltungsgericht in Bautzen das Aufhängen dieser Plakate verboten habe, nachdem etwa zehn Tage zuvor das Verwaltungsgericht Chemnitz diese Plakate erlaubt hatte, nachdem die Stadt Zwickau die Entfernung dieser Plakate angeordnet hatte… Offenbar hatte man sich in letzter Instanz dazu durchgerungen, in den „Grünen“ eben nicht die grünen Plakate des Irrweges zu sehen.
Auch Oberhausen bleibt von diesen Erscheinungen nicht verschont. Nur, daß es sich hier um irrlichternde Genossen und nicht um Kameraden handelt, die ihr Verständnis von Politik unter die Leute zu bringen versuchen. In Sterkrade, welches am morgigen Tag eine Wahlveranstaltung der AfD sieht, wurde heute der Schauplatz dieses Ereignisses markiert:
„Kein Platz für Nazis“ – Hubert Aiwanger ist unschuldig!
Genau wie den Kameraden vom III. Weg, denen nichts weiter einfällt, als in der Mottenkiste nach Ernst Niekisch und Konsorten zu suchen, fallen die hiesigen Genossen in sattsam bekannte Termini zurück. Diese von den Genossen jeglicher Couleur kultivierte Art der vorgeblich politischen Auseinandersetzung ist nichts weiter als eine Form von Gruppentherapie für psychisch labile Existenzen. Sie sammeln sich in esoterischen Zirkeln wie https://esreicht-ob.de/ und brauchen die AfD als imaginären Gegenpol ihres verqueren Weltbildes.
Eine weitere Sumpfblüte in der deutschen Parteienlandschaft ist DIE PARTEI. Das Staatsmedium Wikipedia stellt diese wie folgt vor:
„Die PARTEI ist eine Partei aus Deutschland, die sich oftmals satirischer Mittel bedient. Sie wurde 2004 von Redakteuren der Titanic gegründet.“ Eines dieser satirischen Mittel sehen wir unten:
„Nazis töten.“ Na klar – wen sonst?
Die Zeitschrift „Titanic“ war in ihrer Blütezeit ein Leitmedium der 68er und ihrer Epigonen. Heute wirkt sie wie ein Reservat für aus der Zeit gefallene Politdinosaurier. Das Plakat ist der bisher einzige Hinweis, daß es in Duisburg im Verborgen lebende Vertreter dieser Spezies gibt. Vielleicht sehen wir sie morgen bei Tageslicht!