Die kleine, aber gelungene Oster-Veranstaltung der AfD am 8. April auf dem Liricher Concordia-Platz ist, wie zu erwarten war, Gegenstand einer Polemik geworden. Von E. Noldus.
Der Text als pdf-Datei: 20230418b_Osterfest_Leserbrief
Qualitätsjournalismus von eigenen Gnaden.
Nichts ärgert die weiße WAZ-Lokalredakteurin Nadine Gewehr mehr als eine Oberhausener AfD, die sich eben nicht vorschreiben läßt, welche Veranstaltungen sie durchführt und wen sie einlädt.
Kurz nach der Bekanntgabe des Termins meldeten sich die anonymen Schmierfinken von „Es reicht Oberhausen“ am 5. April, um ihrer Hoffnung Ausdruck zu verleihen, daß die Veranstaltung nicht ungestört ablaufen werde.1
Diese Meldung nahm Frau Gewehr zum Anlaß, beim Stadtverordneten Lange anzufragen:
„Ihre Ankündigung stößt in Teilen der Politik bereits auf heftige Kritik. Kritisiert wird, dass Sie mit Matthias Helferich einen Gastredner eingeladen haben, der sich in der Vergangenheit mehrfach positiv zum Nationalsozialismus geäußert habe.“
Die Frage nach der Haltung der Ratsfraktion dazu war mit dem freundlichen Ultimatum verbunden, bis 16 Uhr am gleichen Tage zu antworten. Bezeichnend für die journalistischen Qualitäten Frau Gewehrs ist der Umstand, daß sie eine Plattform zur Befriedigung geistig primitiver Bedürfnisse mit „Teilen der Politik“ gleichsetzt und als seriös aufwertet.
Nach einer weiteren Anfrage beim Fraktionsvorsitzenden Kempkes behauptete Frau Gewehr in einem Artikel vom 6. April, der als Gastredner eingeladene AfD-Bundestagsabgeordnete Helferich habe „sich mehrfach positiv zum Nationalsozialismus geäußert“. Daran schloß sich eine Kurzbiographie von Roland Freisler an. Kurz gesagt: Der hinter einer Bezahlschranke versteckte Artikel ging in keinster Weise auf die Veranstaltung ein, sondern bediente primitive Stereotype über die AfD.
Die „Omas“ auf den Barrikaden.
Die Wirkung dieser Tendenzberichterstattung auf einfache Gemüter zeigte sich in einer am 14. April in der WAZ-Leserbriefspalte veröffentlichten Zuschrift der „Omas gegen rechts“.
Der Behauptung einer „rassistischen und menschenfeindlichen Politik“ der AfD Oberhausen folgt das „Oma“-Bekenntnis zur „demokratischen, rechtsstaatlich organisierten, freien Gesellschaft“.
Die Behauptung über den Kreisverband ist auch der nachweisbaren Tatsache geschuldet, daß die WAZ-Lokalredaktion willkürlich AfD-Pressemeldungen unterdrückt (wie z. B. die Stellungnahme vom 16. 9. 2022 gegen den von der Stadt verhängten Zuzugsstop für Ukrainer2).
Bei einer bestimmten Klientel, die man zur Zeit der Sowjetunion seligen Angedenkens so liebevoll wie zutreffend als Betonköpfe bezeichnet hat, geht allerdings jede Form von unverfälschten Informationen wirkungslos verloren.
Der geschichtsvergessene Herr Flore.
Interessant ist ein Facebook-Kommentar des SPD-Stadtverordneten Flore zum Gewehr-Artikel (Schreibweise im Original): „Es bedrückt mich zu Tiefs mit Menschen, die ihre furchtbare und geschichtsvergessene Geisteshaltung , durch Einladung einer Person wie Herrn Helferich nach Oberhausen wieder mal beweisen, im Ratsgremium zusammen sitzen zu müssen.“
Das sagt der Vertreter der SPD, deren Jugendorganisation die antisemitische Fatah als „befreundet“ bezeichnet und der regelmäßig im Stadtrat dafür stimmt, die Propaganda von Linksextremisten und Antisemiten mit Steuergeldern zu fördern. Wer ist hier geschichtsvergessen?
Eine Stellungnahme der AfD.
Nachfolgend der Leserbrief des Stadtverordneten Noldus vom 17. April an die WAZ-Lokalredaktion:
„Sehr geehrte Lokalredaktion,
bezugnehmend auf den Leserbrief „Schutz vor rechter Propaganda“ stellen wir fest:
Entgegen der Behauptung der „Omas gegen Rechts“ ist Herr Helferich weder rechtsradikal noch menschenverachtend; er ist vielmehr im Zuge einer Pressekampagne („Nazi-Eklat“) ab August 2021 in dieser Weise diffamiert worden.
Gegen Herrn Helferich ist nie eine Ämtersperre verhängt worden. Der von ihm als NRW-Landesvorstand unterzeichnete Wahlvorschlag zur Landtagswahl 2022 ist folgerichtig weder am 25. 3. 2022 vom Kreiswahlausschuß (Vors. Motschull) noch später vom Landeswahlleiter bemängelt worden.
Wir haben die „Omas gegen Rechts“ noch nie bei einer Ratssitzung gesehen, sonst hätten sie folgendes mitbekommen:
In der Ratssitzung am 6. Februar wurde eine „Anregung“ des Integrationsrates gegen die Stimmen der AfD verabschiedet, wonach Lirich in den Genuß einer „Gemeinwesenarbeit“ von „Demokratie leben“ unter einem bekennenden Kommunisten namens Dirk Paasch kommt.
Die Vorsitzende des Integrationsrates, Frau Nagihan Erdas, bezeichnete in ihrer Rede zur Begründung der „Anregung“ die Liricher pauschal als „Feinde der Demokratie“ und als „Menschenfeinde“. Ratsherr Bülent Sahin (SPD), direkt gewählter Vertreter in Lirich-Nord, schwieg zu dieser Beschimpfung seines Wahlbezirkes.
Es haben diese Angriffe auf Menschen, die ihr Wahlrecht nicht nach dem Gutdünken von Frau Erdas ausgeübt haben, uns trotz aller Bedenken schließlich darin bestärkt, das Wagnis „Osterfest“ einzugehen. Es hat sich gelohnt und wir bedanken uns bei den Lirichern, die durch ihre Teilnahme entscheidend zum Gelingen des Osterfestes beigetragen haben.“