Die Unfähigkeit, mit der modernen Informationsflut umzugehen, bringt Figuren hervor, die von der vielfältigen Wirklichkeit völlig überfordert sind. Die Agitation jener Subkultur wendet sich allerdings mehr und mehr gegen ihre Urheber. Von E. Noldus.

Der Text als pdf-Datei: 20230507b_Omas_gegen_Rechts

Am 14. 4. 2023 meldeten sich die „Omas gegen Rechts“ mit einem Leserbrief, um anläßlich des am 8. April in Lirich durchgeführten AfD-Osterfestes gegen die „rassistische und menschenfeindliche Politik“ der AfD Oberhausen zu Felde zu ziehen. Der Gastredner Helferich habe sich mehrfach positiv zum Nationalsozialismus geäußert, „wie auch in der Zeitung berichtet wurde.“

Nach ihrem Selbstverständnis setzen sich die „Omas“ „für eine demokratische, rechtsstaatlich organisierte, freie Gesellschaft“ ein.

Die WAZ-Lokalredaktion hat in der Vergangenheit regelmäßig Unwahrheiten und Beleidigungen in ihren Artikeln und sogenannten „Kommentaren“ verbreitet.

Heute überläßt sie das Beleidigen den anonymen Leserbriefschreibern wie den „Omas“, welche ihre geistige Inzucht als politisches Engagement bezeichnen. Ihre große Stunde schlug am 23. 9. 2021, als sie in Sterkrade gegen eine AfD-Veranstaltung protestierten.


Bild 1: Sterkrade, 23. 9. 2021: Bei einer Wahlveranstaltung aus Anlaß der bevorstehenden Bundestagswahl waren auch die „Omas gegen Rechts“ an der Gegendemonstration beteiligt. Zu mehr als bei schönem Wetter sinnfreie Parolen von sich zu geben, reichte es nicht.


Jene Veranstaltung war ein großer Erfolg, da die Sterkrader sich selbst ein Bild von denjenigen machen konnten, die in der Presse als „Zivilgesellschaft“ idealisiert werden. Der Schock, welch illustre Gesellschaft dort gegen die AfD versammelt war, führte auf die Dauer zu einem Umdenken.


Bild 2: Die Vertreter der „Zivilgesellschaft“ erwiesen sich als recht erfolgreiche Wahlhelfer für die FCK AFD, wie Leserzuschriften an die WAZ-Lokalredaktion belegten.

Die „Omas“ wiederum verschwanden in der Versenkung, bis sie sich jetzt nach über zweieinhalb Jahren zurückmeldeten. Inzwischen können wir besser beurteilen, welche Formen der politischen Mitwirkung den Oberhausenern offen stehen. Die „Omas“ haben keine davon genutzt – weil Kommunalpolitik ein hartes Stück Arbeit darstellt, sobald sie gestalten oder mitwirken möchte.