In Teilbereichen von Alt-Oberhausen sind regelmäßig überquellende Mülltonnen auffällig. Sie beeinträchtigen das Straßenbild, weil diese oftmals nicht nur am Abholtag auf den Gehwegen sichtbar in Erscheinung treten. Reflexartig werden solche Wohnbereiche und ihre Bewohner als sozial defizitär eingeordnet, die Frage ist, ob diese Feststellung zutrifft?
Zunächst einmal ist festzustellen, dass die Menschen die Mülltonnen benutzen, denn sonst würden sie ja nicht überquellen. Sind diese gefüllt, wird weiterer Müll in Säcken daneben gestellt. Also besteht schon ein Interesse an der Müllentsorgung, nur passen Müllmenge und Fassungsvolumen der Tonne eben nicht zusammen. Müllmengen sind abhängig von der Zahl ihrer Erzeuger und somit scheint ein Problem identifizierbar zu sein. Bei der Anmeldung eines Gefäßes bei der Stadt Oberhausen muss die Personenanzahl (Nutzer) benannt werden, worauf sich die Frage anschließt, ob diese Angaben stimmen, bzw. oder ob eben jene erhöhten Müllmengen ein Indiz für eine höhere Gebäudebelegung darstellt? Die Müllgebühren, abhängig vom Volumen und Leerungsintervall, sind ein weiterer Aspekt, der nähere Betrachtung verdient.
Wenn das der alte Roon wüßte…
Man kommt ja noch durch…
Fünf Tonno und eine Frutti di Mare bitte!“
Um Kosten zu sparen, könnte die Idee ja reifen, einfach eine preisgünstigere Entsorgungsvariante anzumelden. Auch in einem solchen Fall würden Auffälligkeiten in Bezug auf die Angaben der Benutzeranzahl entstehen. Vorausgesetzt, diese Angaben werden von der Stadt auf Plausibilität und reale Verhältnisse geprüft!
Das sichtbare Müllproblem könnte somit auch der Hinweis auf ein wichtigeres gesellschaftliches Problem in Teilbereichen unserer Stadt darstellen.
Oberhausen, den 24.5.2020
Wolfgang Kempkes