Heute – am 25. November – ist auf t-online ein Artikel, der typisch für den „Qualitätsjournalismus“ vieler Leitmedien bei Berichten über die AfD ist, mit haltlosen Spekulationen einer offenbar überforderten Journalistin erschienen. Von E. Noldus.

Der Text als pdf-Datei: 20221125b_Dr_Nagels

In ihrem Artikel beschreibt Frau Annika Leister zunächst eine Episode aus den frühen 1990er Jahren, welche die angebliche Wichtigkeit eines Dr. Robert Nagels für die „Republikaner“ beleuchten soll.

Ohne jeden inneren Zusammenhang schlägt sie einen Bogen in die Gegenwart, um daran haltlose Spekulationen zu knüpfen.

Dr. Nagels sei auf der Suche nach einer neuen politischen Heimat und würde gerne Mitglied bei der AfD werden: „Recherchen von t-online zufolge hat Nagels einen Mitgliedsantrag bei der Partei gestellt…“ Und weiter:

„Nagels ist mit seinem Antrag zwar bisher gescheitert, die Diskussion um die Personalie aber kocht in der AfD nach wie vor. Die Positionen zu der Frage, ob Nagels ein taugliches AfD-Mitglied wäre, gehen in der Partei offenbar weit auseinander – nicht zuletzt dürfte ein Grund dafür sein, dass bei einigen auch persönliche Beziehungen zu Nagels bestehen.“

Frau Leister schließt mit dem Kommentar, der Fall zeige auf, daß die AfD bei ihrem Bemühen, notorische Extremisten fernzuhalten, an sich selbst scheitere.

Der Artikel enthält zahlreiche Un- und Halbwahrheiten, die ein bezeichnendes Licht auf die Fähigkeiten von Frau Leister werfen.

Frau Leister hat noch nicht einmal in Erfahrung bringen können, daß Dr. Nagels bei den Kommunalwahlen 2020 auf Listenplatz 2 bei „Offen für Bürger“ gesetzt war, obgleich seine politische Vergangenheit damals allgemein bekannt war. Wir helfen Frau Leister, die trotz ihres Studiums (Bachelor in Ethnologie und Germanistik in Köln) das Recherchieren nicht gelernt hat und sich trotzdem selbst als „Journalistin“ bezeichnet, mit einem Link nach:

https://www.nrz.de/staedte/oberhausen/oberhausener-waehlergemeinschaft-ofb-peilt-drei-ratssitze-an-id229465056.html

Das Aufnahmeverfahren bei der AfD ist durch öffentliche Satzungen allgemein bekannt: der Kreisverband empfiehlt, der Landesverband prüft, der Bundesverband prüft und gibt danach den Vorgang an den Landesverband ab, der dann die Aufnahme formal ausspricht.

In diesem Fall ist es Dr. Nagels gelungen, im Kreisverband Duisburg einen Aufnahmeantrag zu stellen, der aber nach Recherchen des Landesverbandes über den Antragsteller abschlägig beschieden worden ist. Das dreistufige Aufnahmeverfahren soll gewährleisten, daß ein Kandidat auf insgesamt drei Ebenen geprüft wird. Sobald eine Ebene ein Veto einlegt, wird der übliche Vorgang gestoppt und die Prüfung intensiviert. Die Behauptung Leisters, es handele sich um eine nur in NRW angewandte „Chefsache“, geht an der Realität vorbei.

Wir als Kreisverband Oberhausen waren selbst nicht an dem Verfahren beteiligt, da Dr. Nagels einen auswärtigen Hauptwohnsitz angegeben hatte. Der Verfasser hat den hiesigen Kreisverband auf einer überörtlichen Konferenz vertreten und kann daher zu diesem Fall aus eigener Anschauung berichten:

Frau Leister behauptet, es gebe eine Diskussion um die Personalie Dr. Nagels‘. Wir können von hier aus definitiv feststellen, daß es keine Diskussionen gegeben hat. Niemand hat sich für den Zuträger des Verfassungsschutzes verwendet. Warum auch? Unstreitig war auch, daß die dann bekannt gewordenen weiteren politischen Verbindungen Dr. Nagels‘ überhaupt nicht mit den politischen Zielen der AfD zu vereinbaren sind.

Dr. Nagels hat mit einem gewissen Erfolg zunächst versucht, durch geschickte Einlassungen und Verschweigen seiner früheren politischen Tätigkeit bei den Aufnahmegesprächen mit dem zuständigen Kreisverband einen günstigen Eindruck hervorzurufen. Der Kreisverband Duisburg hat nach dem vollen Bekanntwerden aller Fakten seine anfängliche Empfehlung, die durch das Veto des Landesverbandes ohnehin überstimmt worden war, selbst zurückgezogen.

Die Behauptungen Frau Leisters über „weit auseinander gehende Positionen“ sind völlig haltlos und die daran geknüpften Schlußfolgerungen reine Kaffeesatzleserei. Der Artikel ist ein Schulbeispiel für Journalismus, wie er nicht sein sollte.

Das langatmige Aufdecken der zweifellos vorhandenen persönlichen Beziehungen zu AfD-Funktionären zeigt doch nur, wie erfolgreich Dr. Nagels seine langjährigen Erfahrungen zur Tarnung im operativen Geschäft für den Verfassungsschutz hat umsetzen können. Seine erfolgreiche Kandidatur für den Listenplatz 2 bei „Offen für Bürger“ im Sommer 2020 ist ein weiterer Beleg für seine unstreitig vorhandenen Fähigkeiten dieser Art. In diesem Zusammenhang finden wir die abwertenden Äußerungen zur AfD, mit denen sich Dr. Nagels als seriöse Quelle selbst diskreditiert, irgendwie verständlich. Warum auch sollte er sich positiv äußern, nachdem sein Aufnahmeantrag abgelehnt worden ist? Einer moralischen Bewertung enthalten wir uns.

Diese Ausführungen Frau Leisters auch zum politischen Vorleben des Dr. Nagels sollen die einfache Tatsache verdecken, daß hier die Prüfungsmechanismen des Landesvorstandes beim Aufnahmeverfahren letztlich erfolgreich gegriffen haben. Frau Leister fragt anklagend, warum man nicht „sofort alle Lampen auf Rot“ gestellt habe. Weil man den Sachverhalt angesichts der hohen Verantwortung bei jedem Aufnahmeverfahren sorgfältig prüft; ganz einfach.